Feststellung eines Betrugs in den Jahresabschlüssen. Abschlussprüfungen von Jahresabschlüssen.
In den vergangenen Jahren ist eine zunehmende Aufmerksamkeit des Geschäfts und der Gesellschaft bezüglich der Bertüge anzumerken, verbunden mit der Ausstellung und der Darstellung des Jahresabschlusses zu gemeinsamen Zwecken – diese sind Abschlüsse, die öffentlich und für breites Publikum von interessierten Verbraucher sind. Der in der Republik Bulgarien anwendbare Rahmen für externes Rechnungswesen und nämlich Standards auf den Gebieten der Rechnungslegung wird bei der Anfertigung von Jahresabschlüssen für allgemeine Zwecke angewendet. Die Praxis zeigt, dass die Investoren an geregelten Märkten wesentliche Verluste erleiden, die aus Betrügen entstehen, verbunden mit unglaubwürdiger Darstellung in den öffentlichen Jahresabschlüssen. Dies führte zu strengen Regulierungsmaßnahmen in dem letzten Jahrzehnt und bzw. Anhebung der Erwartungen von und Anforderungen gegenüber externen Buchprüfern der Organisationen in Bezug auf Beurteilen der Fehlerrisiken in den Jahresabschlüssen, erwachsen aus Betrügen. Man muss erwähnt werden, dass die Vorrangverantwortung betreffend die Prävention und die Feststellung von Betrügen die Leitung der entsprechenden Organisation trägt.
Was ist die Abschlussprüfung eines Jahresabschlusses?
Gemäß dem in der Republik Bulgarien anwendbaren rechtlichen Rahmen ist die unabhängige Abschlussprüfung eine Gesamtheit von notwendigen und verknüpften Verfahren, bestimmt von den Internationalen Abschlussprüfungsgrundsätzen, aufgrund deren eine unabhängige Meinung über die Glaubwürdigkeit in allen Wesenheitsaspekten der Jahresabschlüsse geäußert wird, die nach den bulgarischen Rechnungslegungsvorschriften ausgefertigt sind. Entsprechend wird die unabhängige Abschlussprüfung von angemeldeten Buchprüfern gemacht, Mitglieder des Institutes für Wirtschaftsprüfer.
Das Ziel jeder Abschlussprüfung, gemacht in Übereinstimmung mit den Internationalen Abschlussprüfungsgrundsätzen und der nationalen Gesetzgebung, ist die Äußerung einer unabhängigen Prüfungsmeinung über die glaubwürdige Darstellung in allen wesentlichen Aspekten in den Jahresabschlüssen einer Organisation in Bezug auf ihren finanziellen Zustand zum Zeitpunkt der Bilanz, sowie die finanziellen Ergebnisse der Tätigkeit und die Änderungen bei deren Cashflow und Eigenkapital für den entsprechenden Zeitraum.
Betrüge – Verantwortung des Buchprüfers
Betrugsaufdeckung in Jahresabschlüssen
Die Betrüge sind ständiger Begleiter des gegenwärtigen Geschäfts und sie finden Ausdruck in verschiedenen und innovativen Formen. Die Verluste für die globale Wirtschaft infolge von Betrügen werden nach einem Bericht über einen Missbrauch mit Ressourcen, veröffentlicht von der Assoziation der zertifizierten Betrugprüfer im Jahr 2014, in Trillionen US-Dollar jährlich gemessen. In 2014 haben die zertifizierten Betrugprüfer über 1 483 Betrugfälle in mehr als 100 Staaten berichtet, die Objekt einer Untersuchung waren. Diese Betrüge schließen nur Fälle von Amtbetrügen ein, inkl. missbräuchlicher Verwendung der Vermögenswerte, Korruption und unwahrer Darstellung in den Jahresabschlüssen. Nach der Zusammenfassung zu dem Bericht sind die Verluste der Organisationen infolge eines Betrugs auf 5% deren Einkünfte geschätzt, wobei die identifizierten Betrüge mit missbräuchlicher Verwendung der Vermögenswerte (85% der Fälle/durchschnittlicher Verlust $130 Tsd.), Korruption (37% der Fälle/durchschnittlicher Verlust $200 Tsd.) und Betrüge in Zusammenhang mit dem externen Rechnungswesen (9% der Fälle/durchschnittlicher Verlust $1 Mio.) verbunden sind.
Der Buchprüfer muss über Betrüge besorgt sein, die die Jahresabschlüsse, die Objekt der Prüfung sind, betreffen. Hauptsächlich sind das zwei Betrugsformen – unwahre Darstellung in den Jahresabschlüssen und Missbräuche mit Ressourcen der Organisation.
Mit Blick auf die Praxis wird das notwendige Sicherheitsniveau vom Buchprüfer durch eine Kombination von Verfahren angeschafft, die wie folgt zusammengefasst werden können:
- Formierung eines Auditteams mit der notwendigen Erfahrung und Sachkompetenz;
- Gewährleistung eines hohen Maßes an professionellem Skeptizismus;
- Gründliche Kenntnis des Geschäfts der Organisation;
- Eingehende Analyse der Risiken von Fehlern infolge Betrüge;
- Analyse des Kontrollumfelds hinsichtlich einer Prävention und Feststellung von Betrügen;
- Analyse der Rechnungslegungsmethoden und Verfahren, die man anwendet;
- Analytische Verfahren, samt Analyse der Datenbank (data analytics);
- Gutes Verständnis über die Ziele und geplanten Ergebnisse, die die Geschäftsleitung folgt, einschließlich der Elemente und Mechanismen für Kompensieren und Vergütung der Geschäftsleitung;
- Vergleich mit den Marktdaten, spezielle Aufmerksamkeit auf Transaktionen mit nahe stehenden Personen;
- Identifizierung von wesentlichen und ungewöhnlichen Geschäften, Augenmerk auf die Geschäfte und Buchungsvorgänge gegen Ende des Finanzierungszeitraums;
- Aufmerksame und tiefgründige Analyse und Überprüfung von Rechnungslegungsannahmen und Einschätzungen der Geschäftsleitung u.a. abhängig von den Umständen.
- Unangekündigte Nachprüfungen; physische Zählung (Zahlungsmittel, Sachanlagen); direkte Bestätigungen von dritten unabhängigen Personen.
In den meisten Fällen von internen Betrügen sind die Täter Buchhalter, materialverantwortliche Personen (Kassierer, Lagerkontrolle), Personen, beschäftigt mit Lieferungen und Versorgung oder Mitglieder der Geschäftsleitung – Finanzvorstand, Exekutivdirektor. Die Schemen, die am meisten von den Personen außerhalb der Geschäftsleitung realisiert werden, sind ein Missbrauch mit Vermögenswerten der Organisation, auch der Abzweig von Vermögenswerten persönlicher Vorteile bevor diese in die Organisation eingegangen sind, Diebstahl von Geldmitteln und Vorräten, Nutzung von Vermogenswerten für persönliche Bedürfnisse, Buchung von nicht getätigten oder Überkosten, Erhalt von nicht geregelten Zahlungen von Kontrahenten u.a.
Aufgrund der Erfahrungen des Buchprüfers stellen aber die Betrüge die größte Herausforderung dar, die von den Mitgliedern der Geschäftsleitung begangen sind, da diese die Personen in einer Organisation sind, die leicht die Schranken umgehen können, die vom Kontrollumfeld durchgesetzt sind. Die Beweggründe, die am meisten mit Betrügen seitens der Geschäftsleitung verbunden sind, sind – persönlicher Profit durch Erhalt von einem Bonus oder Steigerung des Aktienkurses des Unternehmens, sowie für scheinbares Erreichen der Betriebsziele, Gewährleistung einer Übereinstimmung mit Anforderungen gemäß Kreditverträge, Verdeckung der Auswirkungen ungünstiger Transaktionen oder fiktive Vermögenswerte, Realisieren von Geschäften bei Interessenkonflikt gegenüber der Organisation u.a. Das sind die Betrüge, die sich mit dem größten Betrag von Verlusten assoziieren und mit Anfertigung von unwahren Jahresabschlüssen begleitet sind.
Die Anfertigung von unwahren Jahresabschlüssen findet am häufigsten Ausdruck in:
- Rechnungslegungsannahmen;
- Abrechnung der Transaktionen in einem falschen Zeitraum;
- Erfassung von Umsatzerlösen;
- Abrechnung von Unternehmenszusammenschlüssen;
- Geschäften mit nahe stehenden Personen und deren Verkündigung;
- Aktivierung der Anschaffungskosten;
- Nichtberücksichtigung von Geschäften und Transaktionen;
- Abrechnung von fiktiven Vermögenswerten.
Bei einem Betrugsverdacht oder falls irgendwelche Betrüge festgestellt werden, ist der Buchprüfer verantwortlich die Geschäftsleitung der Organisation über die entstandenen Umstände zu informieren. Eine wichtige Bedingung ist, dass diese Kommunikation auf geeigneter Ebene der Geschäftsleitung geschieht, je nach dem Niveau des Betrügers. Gemäß den Internationalen Abschlussprüfungsgrundsätzen muss der Buchprüfer auch beurteilen welche seine Pflichte zum Berichten über die festgestellten Betrüge gemäß den anwendbaren lokalen Rechtsvorschriften sind.
Quelle: IDES 3/2015